Erfurt. Mit reduzierter Instrumentierung und viel Feingefühl schauen Neil Young und Misty Boyce auf ihr jeweiliges Werk und interpretieren es neu. Wir haben in beide Alben reingehört.

Mit seinem neuen Album „Before + After“ hat Neil Young wieder allen ein Schnippchen geschlagen: Seinen Fans, weil er nicht mit neuen Songs (außer einem) überrascht, sondern mit einer eklektischen Solo-Performance von Stücken seines Backkatalogs. Und dem Zeitgeist, weil die Lieder zu Mundharmonika, Akustikgitarre oder Harmonium ineinander übergehen.

Das Cover des Albums „Before + After“ von Neil Young.
Das Cover des Albums „Before + After“ von Neil Young. © Reprise Records/Warner Music

Ein 48-minütiger Track bestehend aus 13 Songs – ein Graus für Streaming-Playlists aus einzelnen Songs. Die anachronistische Werkschau startet bei 1966 und endet beim vorletzten Crazy-Horse-Album „Barn“ von 2021. Young hat alle Songs neu eingespielt, scheinbar in einer großen Halle. Vielleicht hat er die Songs bei einem Soundchecks seiner jüngsten Solo-Tour eingespielt, wie ein Kommentator auf Social Media jüngst vermutete? Es ist ihm jedenfalls ein frisch klingender Nostalgie-Trip gelungen.

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Misty Boyce covert sich selbst

Das Cover des Albums „Misty Boyce plays well wenough alone“ von Misty Boyce.
Das Cover des Albums „Misty Boyce plays well wenough alone“ von Misty Boyce. © Make My Day Records/The Orchard

Auch die US-amerikanische MusikerinMisty Boyce unternimmt für ihr neues Album eine interpretative Rückschau: Sie spielt nach Heirat und Geburt ihres ersten Kindes neun ihrer Songs neu ein – nur mit Klavier (seltener: Gitarre) und Stimme. „Misty Boyce plays well enough alone“ lautet der programmatische Titel des Zwischenwerks.

Und das ist genau das, was die Musik ausdrückt: Boyce braucht scheinbar wirklich niemanden, um ihre Kompositionen zum Glänzen zu bringen. Ganz bei sich, lässt sie ihre Stimme die Hauptrolle übernehmen und erinnert, etwa in dem Song „Get lost“, an die Größe einer Tori Amos oder Kate Bush. Definitiv eine Auszeichnung.

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