Berlin. Die Deutsche Bahn sorgt immer wieder für Schlagzeilen während der EM. Österreich-Fans haben sich sogar ein Lied dazu ausgedacht.

Die Heim-EM ist in vollem Gange: Viele deutsche Innenstädte sind voll mit Fußball-Fans aus Europa. Nachdem die Schotten mit Dudelsack und Kilt die Deutschen begeisterten und die Niederländer mit Tanzeinlagen in Knallorange die Städte zum Beben brachten, machen nun auch die Österreicher mit ganz besonderen Gesängen auf sich aufmerksam. Was die Fans trotz aller Rivalität bei den Spielen gemein haben: ihre humorvolle Frustration gegenüber der Deutschen Bahn.

Österreich-Fans singen in verspätetem Sonderzug

Nachdem sich die Briten bereits lautstark über den ÖPNV und die Deutsche Bahn ausgelassen haben, machen es ihnen nun die Österreich-Fans gleich: Nach mehreren Unterbrechungen der Fahrt in einem Sonderzug auf dem Weg zum Spiel gegen die Niederlande im Berliner Olympiastadion, stimmen die Fans Schmähgesänge an. „Die Deutsche Bahn ist so im Oasch“, singen sie lautstark.

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Trotz aller Verspätungen und Unterbrechungen scheinen sich die Österreicher die Stimmung aber nicht vermiesen zu lassen. Sie singen, klopfen dazu im Takt auf den Zug ein und tanzen durch das Abteil.

Deutsche Bahn sorgt für internationale Schlagzeilen

Die Deutsche Bahn hat seit Beginn des Turniers immer wieder für internationale Schlagzeilen gesorgt. Die „New York Times“ amüsierte sich über die nicht zutreffenden Klischees über die Deutschen, die eigentlich als pünktlich und effizient gelten. Auch die „Daily Mail“ wetterte über die „entsetzlichen Szenen“. Dabei richtet sich ein Großteil der Kritik allerdings nicht gegen die Deutsche Bahn, sondern gegen die Organisation des ÖPNV in den jeweiligen Städten wie Köln, München und Gelsenkirchen.

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Die Österreicher traf es bereits in der vergangenen Woche besonders hart: Hunderte österreichische Fans waren auf dem Weg zum Spiel gegen Frankreich in Düsseldorf am Bahnhof in Passau gestrandet. Grund dafür waren Bauarbeiten an der Strecke zwischen Passau und Regensburg, die nicht rechtzeitig beendet werden konnten. „Wir haben alles versucht und alle zur Verfügung stehenden Busse und einen Sonderzug eingesetzt, um die Fahrgäste rechtzeitig ins Stadion zu bringen. Dies ist uns leider nicht für alle Fans gelungen“, teilte die Deutsche Bahn mit.

Die „Kronen Zeitung“ berichtete, dass ein Vater mit seinem Sohn stundenlang in Passau auf den Ersatzverkehr per Bus gewartet habe. Sie schafften es schließlich nach einer Odyssee mit Bus und Taxi mit sechs Stunden Verspätung nur noch zur 70. Spielminute ins Stadion in Düsseldorf.

Bahn entschuldigt sich bei Fans

Die DB entschuldigte sich bei den Fans und dankte ihnen für ihre Geduld. Zugleich wies sie darauf hin, dass in der Woche drei Millionen Reisende mit IC- und ICE-Zügen quer durch die Republik unterwegs waren. „So viel Bahn wie bei der EM in Deutschland gab es noch nie bei einem internationalen Fußballturnier“, hieß es.

Bahn-Fernverkehrsvorstand Michael Peterson hatte vor dem Turnier angekündigt, dass das Unternehmen pro Tag 10 000 zusätzliche Sitzplätze im Fernverkehr anbiete. Anstehende Bauarbeiten seien zudem vorgezogen worden, um Verspätungen und Beeinträchtigungen auf wichtigen Strecken während des Turniers zu verhindern. Die Bahn bietet zudem spezielle Euro-24-Tickets an, mit denen die Fahrt zum Spielort nur 29,90 Euro kostet.

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