Palma. Die Rettungsschwimmer der Gemeinde Calvià haben für Juli einen Streik angekündigt. Beliebte Strände könnten abgesperrt werden.

Auf Mallorca ist aktuell absolute Hochsaison. In den Sommermonaten sind die Strände der beliebten Urlaubsinsel besonders voll. An einem Tag im Juli könnten die Playas aber möglicherweise leer bleiben: Die Rettungsschwimmer der Gemeinde Calvià haben einen Streik für den 7. Juli angekündigt, berichtet die Deutsche Presse-Agentur.

In Calvià befinden sich viele Strände und Buchten, die bei Urlaubern besonders beliebt sind. Zu der Gemeinde gehören auch die Tourismus-Hochburgen der Deutschen und Briten Santa Ponça, Magaluf und Paguera. Es ist davon auszugehen, dass am Tag des Streiks alle Strände in Calvià abgesperrt werden müssen, da die Badesicherheit für Strandgäste während des Streiks nicht gewährleistet werden kann, berichtet die „Mallorca Zeitung“. An diesem Tag sollten Touristen in der Gemeinde also auf einen Strandbesuch verzichten oder in eine andere Region der Insel ausweichen, um im Meer zu baden.

Mallorca: Fehlendes Personal und Arbeitsmaterialien

Die Rettungsschimmer wollen mit dem Streik auf den Personalmangel aufmerksam machen. Oft würde es krankheitsbedingt zu Ausfällen kommen, wodurch der Posten des Rettungsschwimmers an dem Tag nicht besetzt ist. Das würde ein Sicherheitsrisiko für die Badegäste darstellen, sagte Ariel Gauna, Generalsekretär der Rettungsschwimmergewerkschaft „Uniòn de Socorristas“, gegenüber der spanischen Tageszeitung „Ultima Hora“. Aber auch ein einziger besetzter Posten würde nicht ausreichen: Ist ein Rettungsschwimmer im Einsatz, wäre der restliche Strand unbeaufsichtigt. So entsteht ein weiteres Sicherheitsrisiko für Badegäste.

Neben dem Personalmangel wollen die Rettungsschwimmer aber auch auf fehlendes Material aufmerksam machen. Seit Anfang Mai würden die Helfer auf zwei Rettungsboote warten, die die Gemeinde in Aussicht gestellt habe. Bisher wurden die Boote noch nicht zur Verfügung gestellt. Zudem seien die vorhandenen Boote und die Beobachtungstürme in einem desolaten Zustand. „Uns fallend die Wachtürme auf den Kopf“, klagte ein Sprecher der Strandaufseher von Calvià gegenüber der DPA. Auch Rollstühle und Liegen, mit denen Menschen mit Behinderung ins Wasser befördert werden, seien defekt.

Ob es wirklich zu dem Streik kommt, hängt davon ab, ob bis zum 8. Juli eine Einigung zwischen den Rettungsschwimmern und den Verantwortlichen erzielt werden kann. Gauna bezeichnet sowohl die Unternehmen, die die Rettungsschwimmer anstellen, als auch die Gemeinde selbst als Adressaten des Streiks. Das Rathaus von Calvià möchte nun in Verhandlungen mit der Rettungsschwimmergewerkschaft treten.