Miami/St. George‘s . Hurrikan „Beryl“ trifft auf die Karibik. Neben vielen Schäden erreicht er einen historischen Wert – und dürfte bald Jamaika erreichen.

Der gefährlich starke Hurrikan „Beryl“ hat im Südosten der Karibik schwere Schäden verursacht. Er traf am Montagvormittag (Ortszeit) als Hurrikan der Kategorie 4 über der zu Grenada gehörenden Insel Carriacou auf Land, wie das US-Hurrikanzentrum NHC mitteilte. Inzwischen wurde er auf die Kategorie 5 – die höchste für Hurrikans – hochgestuft. Bald dürfte sich „Beryl“ Jamaika nähern.

Am späten Abend (Ortszeit) wurden laut NHC anhaltende Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Kilometern pro Stunde gemessen. Experten zufolge war im Atlantik nicht einmal ein Hurrikan der Kategorie 4 so früh in einem Jahr gemessen worden. „Beryl“ ist der erste Hurrikan der diesjährigen Saison.

Hurrikan „Beryl“ verursacht umfangreiche Schäden

Von den Inseln Carriacou und Petite Martinique werde Verwüstung mit umfangreichen Schäden an Häusern gemeldet, sagte Grenadas Ministerpräsident Dickon Mitchell in einem Briefing. Der Strom sei überall ausgefallen. Als Hurrikan der gefährlichen Kategorie 4 von 5 hat der Sturm „Beryl“ die Insel Carriacou im Südosten der Karibik erreicht. Es handelt sich laut Experten um den frühesten je dokumentierten atlantischen Hurrikan der Kategorie 4 – der zuvor frühste war Hurrikan Dennis am 8. Juli 2005.

Neben Grenada, zu dem Carriacou gehört, erleben mehrere weitere Inselstaaten starken Wind und Regen. Auch für Barbados, St. Vincent und die Grenadinen sowie Tobago gilt eine Hurrikanwarnung. Das NHC warnt vor extrem gefährlichen Bedingungen mit lebensgefährlichem Wind und Sturmfluten.

„Beryl“ ein historischer Hurrikan

Auch interessant

„Wenn dieser Hurrikan wie vorhergesagt auf uns trifft (...), werden wir viele Verluste und Schäden erleiden, sowohl für einzelne Familien als auch als für das ganze Land“, sagte der Premierminister von St. Vincent und die Grenadinen, Ralph Gonsalves, in einer Ansprache an die Nation. „Möge Gott uns alle leiten und beschützen“, teilte der Premierminister von St. Lucia, Philip Pierre, auf Facebook mit und rief einen nationalen Stillstand aus.

In weniger als 24 Stunden hatte sich „Beryl“ am Sonntag von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der Kategorie 4 mit Windgeschwindigkeiten von 215 Kilometern pro Stunde entwickelt. „Beryl ist nun der früheste atlantische Hurrikan der Kategorie 4 in den Aufzeichnungen und übertrifft damit Hurrikan Dennis, der am 8. Juli 2005 zu einem Hurrikan der Kategorie 4 wurde“, schrieb der Hurrikan- und Sturmflutexperte Michael Lowry auf der Plattform X.

Hurrikan-Saison könnte „ungewöhnlich“ stark ausfallen

Nach den aktuellen Prognosen dürfte sich „Beryl“, nachdem er die Kleinen Antillen hinter sich gelassen hat, weiter westwärts durchs karibische Meer bewegen. Mexikanische Prognosen besagen, dass er sich am Donnerstag der Ostküste der Halbinsel Yucatán mit den viel besuchten Badeorten Cancún und Playa del Carmen nähern dürfte. 

Von einem Hurrikan spricht man ab Windgeschwindigkeiten von 119 Stundenkilometern, die höchste Kategorie 5 beginnt bei 251 Kilometern pro Stunde. Die Hurrikan-Saison über dem Atlantik, die von Juni bis November dauert, könnte nach Einschätzung der US-Wetterbehörde in diesem Jahr ungewöhnlich stark ausfallen. Ursachen seien unter anderem überdurchschnittlich hohe Wassertemperaturen im Atlantik und das erwartete Einsetzen von „La Niña“, einer Phase kühleren Wassers im Pazifik. Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die Erderwärmung erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme.