Braunschweig. Bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig ordnet sich der Jenaer hinter Seriensieger Julian Weber ein.

Schmerzfrei, Spaß und Silber: Thomas Röhler gelang bei den deutschen Meisterschaften der Leichtathleten der größte Erfolg für die Thüringer Mannschaft. Bei aller Zufriedenheit begleitete dennoch eine gewisse Ernüchterung das Abschneiden des Jenaer Speerwurf-Olympiasiegers von 2016. Die Weite nahm dem silbernen Auftakt in Braunschweig etwas den Glanz.

Mit 76,84 Metern lag der 33-Jährige am Samstag fast zehn Meter hinter dem überragenden Sieger Julian Weber. Der 29-Jährige vom USC Mainz holte sich mit 86,63 Metern den DM-Titel in Serie.

Röhler verpasst Paris

Während das Verletzungsdrama von des sechstplatzierten Rekordhalters Johannes Vetter (Offenburg, 73,16 m) eine deprimierende Fortsetzung fand, war für Röhler trotz Silber ebenso die letzte Chance vertan, sich noch für die Olympischen Spiele in Paris (1. bis 11. August) qualifizieren zu können. Dafür sind 85,50 Meter gefordert.

„Viele und ich haben von den Olympischen Spielen geträumt. Man muss realistisch bleiben. Es ist eine gute Saison gewesen – mit Blick auf alles, was davor war. Ich habe einen riesigen Fortschritt gemacht“, sagte der Jenaer. In dieser Saison lernte er sogar ein neues Gefühl kennen: „Das erste Mal in meiner Karriere habe ich mich in einem Wettkampf richtig schlimm geärgert. In Italien habe ich den Wurf schlechthin übergetreten. Das wäre wenigstens die EM gewesen. Dennoch habe ich viel gelernt in diesem Jahr, dass man sich aus jedem Loch irgendwie rauszerren kann.“ Wichtiger war Röhler zu sagen: „Meinem Körper geht es gut. Ehrlich gesagt, ich hatte heute Spaß da draußen.“

Erfurter Jugendstaffel holt Bronze

Bronze gab es für den Thüringer Leichtathletik-Verband durch die Erfurter Jugendstaffel über 3 x 1000 Meter: Bis zuletzt ließ Enrico Aßmus die Aufstellung offen. Der Landestrainer entschied sich dann für: Fabio Schönfeld (ELAC), Karl Geburek (ASV) und Andor Rik Schumann (LAC). Startläufer Schönfeld ordnete sich ganz vorn ein und hatte gehofft, dass er Hilfe bei der Tempoarbeit bekommt. Bei 600 Metern hatte sich kurzzeitig die Karlsruher Staffel mit Tim Anstett an die Spitze gesetzt, dann übernahm Schönfeld wieder, übergab als Erster an Geburek, der seine Stärke auf den letzten Metern ausspielte. Mit einem starken Schlussspurt übergab er als Erster den Stab auf Schumann. Der 16-Jährige verteidigte als Jüngster die Position lange. Dann aber musste er die Schlussläufer der Staffeln aus München (7:28,79 min) und Paderborn (7:28,82 min) vorbei lassen.

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„Vielleicht war er ein bisschen zu schnell angegangen“, erklärte Enrico Aßmus. Der Trainer freute sich mit seinen Jungs dennoch über den dritten Platz und eine neue Saisonbestzeit von 7:31,56 Minuten.

Im Weitsprung bestätigte Kevin Brucha (LC Jena) seine Bestleistung mit 7,68 m. Der letzte Versuch fühlte sich für den Vierten noch weiter an, er übertrat minimal. Im Vorfeld hatte Brucha vor Selbstbewusstsein gestrotzt. „Das liegt an meiner Trainerin Ksenija Balta, dem Training, was wir gemacht haben und den Trainingsleistungen, die einfach dafür sprechen, dass es wie im letzten Versuch hätte sehr weit gehen können. Es waren zwei Millimeter, sonst wäre der Sprung Silber gewesen“, meinte der in Estland lebende und trainierende 22-Jährige. „Ich habe nächste Woche in Mönchengladbach die nächste Möglichkeit“, fügt er mit Blick auf die U23-DM an