Düsseldorf. Vizeweltmeister Frankreich steht im EM-Viertelfinale. Gegen Belgien gab es einen 1:0-Sieg. Ein Eigentor entscheidet das Spiel.

Frankreich hat als fünftes Team das Ticket für das Viertelfinale bei der Fußball-EM gelöst. Der WM-Zweite setzte sich am Montag im Achtelfinale gegen Belgien mit 1:0 (0:0) durch. Vor 46 810 Zuschauern in Düsseldorf sorgte der Belgier Jan Vertonghen mit einem Eigentor in der 85. Minute zum Sieg für die Équipe Tricolore. Das Team von Trainer Didier Deschamps trifft in der Runde der besten acht Mannschaften am Freitag in Hamburg auf den Gewinner des Duells zwischen Portugal und Slowenien.

Frankreich gegen Belgien 1:0: Der Live-Ticker zum Nachlesen

Das mit Spannung erwartete vermeintliche Top-Duell entpuppte sich schnell als Langweiler. Beide Teams setzten ihre überwiegend uninspirierten und enttäuschenden Leistungen aus der Vorrunde nahtlos fort. Frankreich machte einmal mehr viel zu wenig aus den technischen Fähigkeiten im Kader und spielte mit zu wenig Tempo.

Topstar Mbappé, der sich zwei Wochen zuvor an selber Stelle beim 1:0 gegen Österreich die Nase gebrochen hatte, blieb extrem unauffällig. Der künftige Angreifer von Real Madrid hatte sich zuvor über eine große Beeinträchtigung durch seine Schutzmaske beschwert. „Es ist furchtbar, mit einer Maske zu spielen“, hatte Frankreichs Kapitän gemotzt. „Man sieht nicht so gut, man schwitzt darunter - dann muss man den Schweiß rauslassen.“ Tatsächlich ging vom 25-Jährigen kaum Gefahr aus. Der Stürmerstar stand mehr, als dass er sich am Angriffsspiel beteiligte. 

Thuram vergibt beste Chance vor der Pause

Bei den Belgiern fehlte es an der nötigen Präzision im Angriff, zudem wurde das zu große Leistungsgefälle im Team einmal mehr offensichtlich. Immer wieder ließ sich Kapitän und Starspieler Kevin De Bruyne sehr weit zurückfallen, um den Spielaufbau anzukurbeln. So büßte der Offensivspieler von Manchester City aber viel von seiner Torgefahr ein.

Harter Zweikampf zwischen Marcus Thuram (l.) und dem Belgier Arthur Theate (r.).
Harter Zweikampf zwischen Marcus Thuram (l.) und dem Belgier Arthur Theate (r.). © AFP | Ina Fassbender

Die beste Chance hatten die Franzosen erst nach gut 34 Minuten, als der frühere Gladbacher Marcus Thuram einen Kopfball knapp neben das Tor setzte. Bis dahin hatte Belgien etwas gefährlicher gewirkt. Insgesamt blieb das Spiel vor der Pause auf beiden Seiten aber viel zu statisch und ereignisarm.

Warum beide Teams in der Vorrunde jeweils nur zwei Tore zustande brachten, wurde einmal mehr klar. Wie oft beide Angriffsreihen trotz teils freier Schussbahn nicht einmal das Tor trafen, war erschreckend. 

Abgefälschtes Tor entscheidet EM-Achtelfinale

Auch nach dem Seitenwechsel setzte sich das teils unwürdige Spiel fort. Immer dann, wenn es schnell werden musste, wurde auf beiden Seiten das Tempo verschleppt und die Stars fanden überhaupt nicht in ihr Spiel. Auch der frühere Bundesligastürmer Thuram spielte einmal mehr arg enttäuschend und blieb unter seinen Möglichkeiten. Der Angreifer von Inter Mailand musste nach rund einer Stunde vom Feld und wurde durch den früheren Frankfurter Kolo Muani ersetzt. 

In der 83. Minute scheiterte De Bruyne mit einem wuchtigen Schuss an Frankreichs Keeper Mike Maignan. Auf der Gegenseite erlöste Kolo Muani die Franzosen von Trainer Didier Deschamps. Verteidiger Vertonghen fälschte seinen Schuss unhaltbar ab.

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