Nora will in den Ferien nicht zu Oma. Die kennt sie ja gar nicht. Aber als die den Wald entdeckt und Abbas kennenlernt, wird es der beste Sommer aller Zeiten. Wäre da nicht die hasserfüllte Dorrit.

Sommer, erste Liebe, Geheimnisse: Perfekte Zutaten für ein Buch zum „Weglesen“ und Mitträumen. Es geht aufs Land, in ein norwegisches Dorf, in dem Nora unter Protest ihre Ferien bei ihrer Oma Wendy verbringt. Die sie kaum kennt, weil ihre Mutter und Wendy, die deren Mutter ist, sich nicht besonders verstehen. Aber wenn sich Erwachsene etwas in den Kopf setzen, haben „Zwischenmenschen“ wie Nora – kein Kind mehr, noch nicht erwachsen – keine Chance.

Bockig und schweigend lässt sich Nora von ihrer Oma versorgen, zieht ins Nebenhäuschen und ist wie ausgewechselt, als sie den Wald entdeckt. In der Fülle kennt sie Bäume aus der Stadt nicht. Oma Wendy nimmt Nora einfach, wie sie ist, löchert sie nicht mit Fragen und bringt sie mit wie nebenbei hingeworfenen Bemerkungen dazu, auf Entdeckungsreisen zu gehen. Das Mädchen fühlt sich immer wohler und kann das Bizzeln im Bauch kaum fassen, das sich einstellt, als sie Abbas kennenlernt.

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Er ist der Sohn von Omas Freund Sayed aus Afghanistan, einem der Länder, in denen Oma Wendy als Kriegsreporterin gearbeitet hat. Dass die beiden Familien weit mehr verbindet als eine normale Freundschaft, und dass es keine schönen Erlebnisse sind, ahnt Nora nicht. Das Mädchen ist glücklich, bis über beide Ohren verliebt in Abbas und hat die besten Ferien ihres Lebens.

Wie schwer es ist, bösen Menschen entgegen zu treten

Bis sie auf Dorrit trifft, Besitzerin des örtlichen Cafés, und zerfressen von rassistischem Hass auf die afghanische Familie. Bis sie erfährt, dass Abbas‘ Mutter keineswegs an einem Herzinfarkt gestorben ist. Bis sie am eigenen Leib erfährt, wie schwer es ist, bösen Menschen mutig entgegen zu treten.

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Iben Akerlie serviert beschwingt und mit viel Humor einen Sommerroman, dessen Leichtigkeit sie geschickt für ihre Botschaften nutzt. Was Nora erlebt, haben wir alle auf die eine oder andere Art schon durch; wie sie erzählt, bringt es zurück und im besten Fall erneut zum Nachdenken. Über Hetze im Alltag und das Vorbild der Kinder, die unbefangen auf Neue zugehen. Und nicht den Fremden sehen, sondern schlicht einen attraktiven und liebevollen Jungen.  

Iben Akerlie (Text), Ina Kronendorfer (Übers.), Laura Rosendorfer (Illu.): Der Sommer, in dem einfach alles passiert ist. Oetinger, 176 Seiten, 16 Euro, ab 10
Iben Akerlie (Text), Ina Kronendorfer (Übers.), Laura Rosendorfer (Illu.): Der Sommer, in dem einfach alles passiert ist. Oetinger, 176 Seiten, 16 Euro, ab 10 © Oetinger | Oetinger

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