Hermsdorf. Zum Schuljahresende werden nicht nur Schülerinnen und Schüler verabschiedet. Auch für den Schulleiter und drei seiner Kolleginnen ist Schluss.

Am Mittwochmorgen fand am Holzlandgymnasium traditionell vor den Zeugnisübergaben die Schulversammlung zum Jahresende statt. Bei dieser Gelegenheit werden in jedem Jahr die besten Leistungen in jeder Klasse geehrt und Schülerinnen und Schüler ausgezeichnet. In diesem Jahr hieß es zudem gleich mehrfach Abschied nehmen.

Nachfolge ist noch offen

Schulleiter Thomas Löffler verabschiedete nicht nur sich selbst, sondern auch zwei seiner Kolleginnen in den Ruhestand. Nach 40 Jahren verlassen sowohl Bio- und Chemielehrerin Barbara Brömel als auch Englisch- und Russischlehrerin Kathrin Lindner die Schule. Thomas Löffler war für fünf Jahre Leiter des Gymnasiums. Zuvor war er in seinem Wohnort Gera als Lehrer tätig. Er blickt mit gespaltenen Gefühlen auf seinen Abschied. Die Gesundheit verlange es aber, dass nun Schluss sei, sagt der 63-Jährige, der ein Jahr lang parallel auch Leiter des Gymnasiums in Kahla gewesen ist.

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Wer seine Nachfolge antritt, sei noch nicht bekannt, das Verfahren laufe derzeit. Auch die Stellen seiner Kolleginnen sind bisher nicht nachbesetzt. Auch Uta Schramm verlässt das Gymnasium in Richtung Studienseminar. Sie war am Mittwoch aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Abschied dabei. Somit bestehe im kommenden Schuljahr eine angespannte Personalsituation an der Schule, die ab dem 1. August kommissarisch von Stellvertreterin Annett Boger geleitet wird.

Angespannte Personalsituation im nächsten Schuljahr

Bisher gebe es keine Bewerbungen auf die ausgeschriebenen Stellen. „Alle wollen nach Jena“, kommentiert Thomas Löffler. Das liege nicht nur an den großstädtischen Vorzügen, sondern zum Teil auch am maroden Zustand des Schulgebäudes. Dies wirke sich auch auf die Schülerzahlen aus. „Eltern von Fünftklässlern fragen mich, wann es ein neues Schulgebäude geben wird und ich kann nicht versprechen, dass deren Kinder das noch sehen werden“, sagt Löffler. Einige aus Tautenhain oder Bad Klosterlausnitz würden sich daher für das Eisenberger Gymnasium entscheiden.

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Mit Stolz blickt Thomas Löffler auf die vergangenen Jahre in Hermsdorf zurück. Man habe geschafft, die Schülerzahl stabil zu halten. 40 Abiturienten verlassen das Gymnasium, 46 Fünftklässler starten im August. Auch könne man weiterhin alle Mint-Fächer im Kurssystem anbieten sowie die Fächer Wirtschaft und Recht. Mit dem erneuerten Kooperationsvertrag mit der Firma Mikro-Hybrid vom Tridelta Campus habe man zusätzlich eine Win-win-Situation für beide Seiten geschaffen. Das Unternehmen unterstützt nicht nur den Unterricht mit Experimenten und Bewerbertrainings, sondern bietet auch Praktikumsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler an.

Welpen erziehen statt Kinder und Jugendliche unterrichten

Am Mittwochmorgen bedankten sich die Schülersprecherinnen des Gymnasiums stellvertretend für die Schülerschaft mit einem kleinen Geschenk bei den vier scheidenden Lehrkräften. „Sie haben nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Werte und Fähigkeiten“, lobten die Schülerinnen. Wie es für Thomas Löffler nun weitergeht? Er werde auf keinen Fall unterrichten, sagt der Schulleiter bestimmt. Fest stehe außerdem, dass er sich in den nächsten Wochen einen Welpen anschaffen wolle, für den er dann den ganzen Tag Zeit habe. „Darauf freue ich mich schon“, so Löffler.