Pößneck/Schleiz/Bad Lobenstein. Unser Autor zum 30-jährigen Bestehen des Saale-Orla-Kreises

30 Jahre Saale-Orla-Kreis! Ich habe in den vergangenen Tagen ein paar Leute gefragt, welche Gefühle sie da haben, und die Antworten älterer Alteingesessenen lassen sich mit „Naja!“ zusammenfassen. Jüngere Leute zucken mit den Schultern, weil sie’s nicht anders kennen. Zugereiste verstehen die Oberland-Orlatal-Differenzen überhaupt nicht und erzählen von Gemeinden, die flächenmäßig größer als die früheren Kreise Lobenstein, Pößneck und Schleiz (vor allem aber sehr viel weiter in der zeit- und ortsunabhängigen Verwaltung, neudeutsch im eGovernment) sind. Nach dem Geschmack des einen werde das zum 1. Juli 1994 geschaffene territoriale Gebilde Saale-Orla-Kreis zu sehr politisiert, während der andere genau wissen will, wer hier wen womit unterbuttern würde.

Unterm Strich bleibt der Eindruck, dass noch zu arbeiten ist an der inneren Einheit.

Die kann vielleicht tatsächlich mit einer konsequenten politischen Gleichbehandlung aller Mittel- und Grundzentren erreicht werden, was sich Landrat Christian Herrgott (CDU) erklärtenmaßen vornimmt. Vielleicht wäre aber ein wie auch immer gearteter Leuchtturm trotzdem nicht schlecht.

So etwas wie ein Wahrzeichen des Saale-Orla-Kreises kann keiner benennen

Es gibt zwar kreisweite Projekte, Einrichtungen und Körperschaften wie die Saale-Orla-Schau, die Kreissparkasse, die Arbeiterwohlfahrt oder das Deutsche Rote Kreuz des Saale-Orla-Kreises, und man bewegt sich auch weiter aufeinander zu, wie es die frische Fusion der Kleingärtnerverbände aus dem Orlatal und Oberland zeigt. Doch so etwas wie ein Wahrzeichen des Landkreises konnte mir keiner benennen.

Marius Koity ist Redakteur in Pößneck und OTZ-Redaktionsleiter für den Saale-Orla-Kreis.
Marius Koity ist Redakteur in Pößneck und OTZ-Redaktionsleiter für den Saale-Orla-Kreis. © Andreas Wetzel | Peter Cissek

Das einzige, was ihm als „Identifikationsfigur“ einfalle, sei das Kfz-Kennzeichen, sagte mir ein Mittdreißiger. Ob in Portugal oder Polen – es werde ihm immer warm ums Herz, wenn er auf den Straßen ein Auto mit einem SOK-Täfelchen sehe. Die drei Buchstaben seien für ihn ein Stück Heimat.

Sehen Sie das genauso? Oder sind Sie anderer Meinung? Schreiben Sie uns: leserbriefe-otz@funkemedien.de

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