Saalfeld-Rudolstadt. Henry Trefz über die Balance zwischen Euphorie und Misstrauen bei außerregionalen Investoren

Es braucht nur wenig Fantasie, sich den Stammtisch vorzustellen, an dem die Nachricht besprochen wird, dass da am Dienstag eine schwarze Limousine mit Frankfurter Kennzeichen ein Stündchen vor dem Gebäude stand. Dem Bau, von dem alle Leser wissen, dass eine Firma mit finanziellen Verbindungen nach Katar seit zweieinhalb Jahren Eigentümer ist, ohne dass bisher irgendetwas Erwähnenswertes passierte. Pessimismus und Misstrauen dürften die Hauptzutaten der Gefühlslage sein. Und auch Sitzendorfs Bürgermeister Martin Friedrich ist nicht zu verdenken, dass er – dem durchaus Meinungsstärke nachgesagt wird – das Thema mit freundlicher, aber unübersehbarer Neutralität behandelt.

Henry Trefz ist Reporter in der Lokalredaktion Saalfeld-Rudolstadt, schreibt Gerichtsreportagen und berichtet speziell aus den Regionen Schwarzatal und Königsee.
Henry Trefz ist Reporter in der Lokalredaktion Saalfeld-Rudolstadt, schreibt Gerichtsreportagen und berichtet speziell aus den Regionen Schwarzatal und Königsee. © HT | Henry Trefz

Dabei ist die Lage nicht so schlecht, wie sie sich anfühlt. Freilich, das ruinöse Haus war kein Schnäppchen und noch ist die Ankündigung vielstelliger Investitionen erst einmal nur eine solche. Aber weniger als nichts – so wie bisher – kann ja nicht passieren.

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Nun ist Avenue Park am Zug, den Absichten Taten folgen zu lassen, den Bauanträgen auch Bautrupps, den Materiallieferungen auch Überweisungen. Und unterm Strich bleibt Realismus angesagt. Am Ende wollen die Investoren Geld verdienen. Das ist weder geheim noch ehrenrührig. Wer es dort partout nicht ausgeben will, muss sich nicht wundern, wenn das Hoffnungspflänzchen in Bälde wieder von Unkraut abgelöst wird.

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