Berlin. Das Weltwirtschaftsforum stellt in einem neuen Bericht die besten Reiseländer der Welt vor. Ein Aspekt wurde in der Auswertung vergessen.

Die Corona-Beschränkungen sind vorbei, die Reiseführer durchstöbert, und die Vorfreude auf neue Erlebnisse steigt so langsam ins Unermessliche. Doch wohin soll die Reise gehen? In einem aktuellen Bericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) wurden Daten aus 119 Ländern ausgewertet, um herauszufinden, welches Land die besten Voraussetzungen für Touristen bietet. Unter den Top 10 finden sich neben sechs europäischen Staaten auch Länder aus drei anderen Kontinenten.

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Der Bericht dient in erster Linie als Orientierungshilfe für Personen und Unternehmen aus der Reise- und Tourismusbranche, ist aber auch für Urlauber interessant. Die Bewertung basiert auf einer Vielzahl von Kriterien, darunter Sicherheit, Gesundheit und Hygiene, Infrastruktur, wirtschaftliche Stabilität, Kosten, Natur- und Kulturreichtum sowie Nachhaltigkeit.

Die 10 besten Reiseländer in der Übersicht:

  1. USA
  2. Spanien
  3. Japan
  4. Frankreich
  5. Australien
  6. Deutschland
  7. Vereinigtes Königreich
  8. China
  9. Italien
  10. Schweiz

Platz 1: Die USA punkten mit Wirtschaft und Natur

Den ersten Platz im Ranking des Weltwirtschaftsforums belegen die USA, die vor allem in den Bereichen Wirtschaft und Natur punkten können. Damit ist es das einzige Land Nord- und Südamerikas unter den Top 10 – das benachbarte Kanada folgt knapp dahinter auf Platz 11. Mit rund 67 Millionen internationalen Besuchern im Jahr 2023 landen die USA zudem auf dem dritten Platz der meistbesuchten Reiseziele.

Das Weltwirtschaftsforum bewertet die USA zurzeit als bestes Reiseland der Welt.
Das Weltwirtschaftsforum bewertet die USA zurzeit als bestes Reiseland der Welt. © iStock | bluejayphoto

Platz 2: Spanien gilt für Reisende als besonders sicher

Das beste Reiseland in Europa und das zweitbeste weltweit ist der Auswertung zufolge Spanien. Grund dafür seien vor allem das hohe Maß an Sicherheit und der kulturelle Reichtum des Landes, der im vergangenen Jahr mehr als 85 Millionen internationale Besucher anzog.

Platz 3: Japan überzeugt mit guter Infrastruktur

Japan verfügt dem Ranking zufolge über eine hochwertige digitale Infrastruktur und ein gut ausgebautes Verkehrsnetz. Zudem schneidet der Inselstaat in den Bereichen Gesundheit und Kultur sehr gut ab. Aktuell blickt das Land auf die sogenannte Sakura-Saison zurück, eine Zeit von Ende März bis Anfang Mai, in der besonders viele Besucher nach Japan kommen, um die rosa Kirschblüten zu bestaunen.

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Platz 4: Frankreich lockt mit Kulturangebot

Mehr als 100 Millionen internationale Besucher kamen im vergangenen Jahr nach Frankreich. Damit ist es zwar das meistbesuchte Land der Welt, auf der Liste des Weltwirtschaftsforums landet es dennoch „nur“ auf Platz 4. Neben seinem kulturellen Reiz kann Frankreich in der Auswertung vor allem in Sachen Nachhaltigkeit punkten.

Mit über 100 Millionen internationalen Besuchern war Frankreich 2023 das meistbesuchte Land der Welt.
Mit über 100 Millionen internationalen Besuchern war Frankreich 2023 das meistbesuchte Land der Welt. © iStock | alxpin

Platz 5: Australien punktet mit Natur und Landschaft

Platz 5 des Rankings belegt Australien, das vor allem mit seinen einzigartigen Naturwundern punkten kann. Allein die Metropolregion Sydney ist mit jährlich rund 2,5 Millionen Besuchern aus aller Welt ein Touristenmagnet.

Platz 6: Deutschland schneidet im Bereich Kultur sehr gut ab

Deutschland belegt in der Rangliste des Weltwirtschaftsforums Platz 6. Positiv hervorgehoben werden die gute digitale Infrastruktur, die hohen Gesundheitsstandards und das breite Angebot an kulturellen Attraktionen

Platz 7: Das Vereinigte Königreich wird als besonders nachhaltig eingestuft

Das Vereinigte Königreich punktet in der Bewertung unter anderem im Bereich Nachhaltigkeit. Hervorgehoben wird auch die gute Luftverkehrsanbindung des Landes. Im Jahr 2023 wurden rund 37 Millionen internationale Besucher gezählt.

Platz 8: China hebt für deutsche Urlauber die Visumspflicht auf

China hat Ende letzten Jahres die Visumspflicht für Reisende aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden und Malaysia aufgehoben – vorausgesetzt, der Aufenthalt dauert nicht länger als 15 Tage. Das Land gehört laut dem Bericht zu den wichtigsten Tourismusländern der Welt, wobei es vor allem in den Bereichen Natur und Kultur punkten kann.

Platz 9: Auch die italienische Kultur ist bei Reisenden beliebt

Italien zählte vergangenes Jahr rund 57 Millionen internationale Besucher. Unter die Top 10 schafft es das Land unter anderem wegen seiner guten Gesundheitsversorgung und der kulturellen Attraktivität.

Kampf gegen den Massentourismus: In Venedig zahlen Tagesurlauber eine Eintrittsgebühr von fünf Euro.
Kampf gegen den Massentourismus: In Venedig zahlen Tagesurlauber eine Eintrittsgebühr von fünf Euro. © iStock | NiseriN

Platz 10: Die Schweiz schafft es dank Wirtschaft und Infrastruktur in die Top 10

Die Schweiz punktet vor allem in den Bereichen Wirtschaft und Infrastruktur. Doch auch die Natur des Landes ist laut Weltwirtschaftsforum ein echter Pull-Faktor.

Reisen und Tourismus: Arbeitskräftemangel bedroht die Branche

Die letzten Plätze des Rankings belegen die afrikanischen Länder Kamerun (Platz 117), Sierra Leone (Platz 118) und Mali (Platz 119). Die Autoren weisen in dem Bericht zudem darauf hin, dass derzeit vor allem die etablierten Reiseländer mit einem Arbeitskräftemangel zu kämpfen haben, der es den Unternehmen der Reise- und Tourismusbranche erschwert, Personal zu finden. 

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Ein Aspekt, der in der Analyse des Weltwirtschaftsforums nicht erwähnt wird, aber dennoch wichtig ist: Von einigen Ländern, darunter Spanien, Frankreich, Japan und Italien, wird die Masse der Touristen, die jeden Monat in Millionenzahl einreisen, zunehmend als Problem wahrgenommen. So ist zum Beispiel für einen Tagesausflug nach Venedig seit Ende April eine Gebühr von fünf Euro fällig.

Das Weltwirtschaftsforum ist eine internationale Organisation im Bereich der Wirtschaftspolitik, die vor allem für ihr jährliches Treffen im schweizerischen Davos bekannt ist. Der nun veröffentlichte „Travel & Tourism Development Index 2024“ wurde nach Angaben der Stiftung in Zusammenarbeit mit Experten der britischen University of Surrey sowie unter Einbeziehung von führenden Reise- und Tourismusorganisationen erstellt.