Berlin/Peine. In Niedersachsen ist eine Frau bei dem Versuch, in einen Altkleidercontainer zu klettern, gestorben. Was über den Fall bekannt ist.

Schrecklicher Unfall in Peine (Niedersachsen): Die Polizei hat in der 50.000-Einwohner-Stadt am Sonntagabend die Leiche einer Frau gefunden – in einem Altkleidercontainer. Offenbar hatte die Tote versucht, in den Container zu klettern und sich dabei im Schachtbereich den Hals eingeklemmt. Sie verlor daraufhin das Bewusstsein und starb schließlich.

Doch was genau hat die Frau dazu bewegt, in den Container zu klettern? Unklar. Auch um wen es sich handelt, wusste die Polizei zunächst nicht. Doch die Identität der Frau musste schnell geklärt werden. Denn sie hatte eine eineinhalb bis vier Jahre alte Kaiserschnittnarbe. „Es kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass die Verstorbene ihr Kind alleine in einer Wohnung zurückgelassen hat und sich dieses aktuell in einer Notsituation befindet“, so die Einsatzkräfte.

Unbekannte Tote in Altkleidercontainer: Kind in Ungarn

Nach einem ersten Zeugenruf am Sonntag seien bei der Polizei mehrere Hinweise eingegangen, heißt es von den Einsatzkräften am Montag. Sie trugen dazu bei, die Frau zu identifizieren und das Kind aufzuspüren. Es befindet sich bei Angehörigen in Ungarn und war damit zu keiner Zeit in Gefahr.

Bei ihren Ermittlungen zur Herkunft der Frau sowie ihrem möglicherweise hilflosen Kind legte die Polizei den Fokus zunächst auf die Region, wie es am Montagmorgen hieß. Auch Krankenhäuser seien abgefragt und Polizeidaten durchsucht worden. Wäre nicht der entscheidende Hinweis aufgetaucht, hätten auch Anwohner befragt werden sollen.

Tödliche Unfälle in Altkleidercontainern keine Seltenheit

Immer wieder kommt es zu tödlichen Unglücksfällen mit Altkleidercontainern. In Berlin etwa bargen im Mai Einsatzkräfte einen toten Mann, dessen Körper zur Hälfte in einem Container steckte. Im November 2022 starb eine 26-Jährige in Weinstadt in Baden-Württemberg vermutlich bei dem Versuch, in einen Container zu steigen, um gebrauchte Kleidung herauszuholen. Sie blieb mit dem Oberkörper in der Klappe stecken. Auch in Hilchenbach bei Siegen in Nordrhein-Westfalen gab es 2021 einen ähnlichen Todesfall.

„Dass Menschen versuchen, in die Altkleidercontainer hineinzusteigen, und sich dabei verletzen oder gar ums Leben kommen, ist extrem selten“, sagte der für Textilrecycling zuständige Vizepräsident des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung, Stefan Voigt. Dennoch seien die Container in den vergangenen Jahren weiterentwickelt worden, um sie sicherer zu machen – etwa durch schmalere Einwurf-Klappen. Seriöse Anbieter würden zudem Notfallrufnummern an den Sammelstellen aufkleben, für den Fall, dass versehentlich etwas Falsches eingeworfen wurde. Für gewöhnlich würden auch Texte und Piktogramme darauf hinweisen, dass das Einsteigen verboten und lebensgefährlich sei.