Berlin. Bei Anschlägen in Dagestan in Russland sind mehr als 15 Menschen ums Leben gekommen. Ein Terroranschlag wird nicht ausgeschlossen.

Mit einem mehrstündigen Anti-Terror-Einsatz hat die Polizei in der islamisch geprägten russischen Nordkaukasusrepublik Dagestan eine Serie von Anschlägen auf Kirchen und Synagogen beendet. „Die Einsatzkräfte und Sicherheitsorgane haben schnell reagiert, aber leider gab es Opfer“, sagte der Bürgermeister von Machatschkala, Jussup Umawow, in der Nacht zum Montag.

Anschläge in Dagestan: 15 Polizisten getötet

Am Sonntag hatten Unbekannte in der dagestanischen Hauptstadt Machatschkala das Feuer auf eine orthodoxe Kirche und eine Synagoge eröffnet, die in Flammen aufgingen. Fast zeitgleich kam es in der mehr als 100 Kilometer entfernten Stadt Derbent zu einem bewaffneten Angriff auf eine weitere Kirche und eine Polizeistation.

Wie die russische Nachrichtenagentur Ria Novosti unter Berufung auf die Nationale Anti-Terror-Behörde (NAK) berichtet, wurden bei den Angriffen insgesamt 15 Polizisten und ein 66-jähriger Priester getötet. Fünf mutmaßliche Angreifer seien ebenfalls „eliminiert“ worden, so die NAK. Der Gouverneur von Dagestan, Sergej Melikow sprach dagegen von sechs „Banditen“, die „liquidiert“ worden seien. Die widersprüchlichen Angaben wurden bislang nicht aufgeklärt.

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Anhaltende Terrorgefahr in Machatschkala

Obwohl die Behörden in der Nacht zu Montag die aktive Phase der Anti-Terror-Operation für beendet erklärten, ist unklar, ob alle Täter gefasst wurden. Wegen der anhaltenden Terrorgefahr wurden die Ausfahrten aus Machatschkala gesperrt und die Sicherheitskräfte auch in den angrenzenden russischen Teilrepubliken in Alarmbereitschaft versetzt.

'Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion

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Gouverneur Sergej Melikow bezeichnete die Angriffe auf Telegram als Versuch, die Gesellschaft zu destabilisieren. Machatschkala und Derbent liegen am Kaspischen Meer, rund 125 Kilometer voneinander entfernt. Dagestan grenzt unter anderem an die russische Teilrepublik Tschetschenien sowie an Georgien und Aserbaidschan.