Herzogenaurach. Musiala lacht, Nagelsmann spricht: Beim Training der Nationalmannschaft in Herzogenaurach bekommen Medien „exklusive“ Einblicke.

Am Mittwoch um 11 Uhr ist es wieder so weit. Training der deutschen Nationalmannschaft. Im Homeground in Herzogenaurach. Wohl dem, der das Glück hat, bei diesem Ereignis live dabei zu sein. 15 Minuten beträgt die erlaubte Verweildauer für Medienvertreter. DFB-Partner Volkswagen hat extra zehn E-Shuttlebusse dabei, um die Journalisten pünktlich zum Training zu bringen. Denn wer zu spät kommt, könnte wichtige Ereignisse verpassen.

Dutzende Kamerateams und Fotografen bauen sich auf der Hochsicherheitsanlage auf, die Reporter zücken ihre Ferngläser, wenn Manuel Neuer, Thomas Müller und Joshua Kimmich meist als erste Spieler aus ihren Bungalows kommend das Aufwärmzelt betreten. Es ist 11.05 Uhr, wenn die Spieler auf den Platz kommen und einen Kreis bilden. Klick. Dann hält der Bundestrainer eine kurze Ansprache. Klick, klick. Um 11.10 Uhr bewegt sich die Gruppe einmal um den Platz. Klick, klick, klick. Dann kommen auch schon die Medienvertreter des DFB: „Macht Ihr bitte Schluss?“ Es ist eher eine Aufforderung als eine Frage.

Henrik Jacobs berichtet für die Funke Mediengruppe aus dem deutschen EM-Quartier.
Henrik Jacobs berichtet für die Funke Mediengruppe aus dem deutschen EM-Quartier. © Hamburger Abendblatt | Marcelo Hernandez

Mit wichtigen Erkenntnissen im Notizblock verlassen die rund 100 Reporter das Gelände. Die da wären: Leroy Sané und Jamal Musiala haben bei der Aufwärmrunde gelacht. Die Stimmung im Team muss also gut sein, bilanzieren die TV-Journalisten in ihren Aufsagern. Nagelsmann hat sich zudem mit Rudi Völler unterhalten. Die Chemie passt also beim DFB, sollte man schlussfolgern.

Wer das Training schwänzt, bekommt Sprüche

Wer diesem Ereignis fernbleibt, muss mit Kommentaren der DFB-Vertreter rechnen. „Schwänzt du etwa das Training?“ „Ääähm. Nein, ich hatte noch einen Termin“, sagt ein Reporter. „Was soll ich da? Passiert doch eh nichts“, wäre die ehrlichere Antwort gewesen. Zumindest in den 15 Minuten bis zum Schluss-machen-Kommando.

Meine wichtigste Erkenntnis ist eine andere: Das Aufwärmen der Nationalmannschaft bei einer EM läuft nicht anders ab als früher in der Kreisliga beim SV Eidelstedt. Ein bisschen Kreisspiel, ein bisschen Warmlaufen, ein bisschen Passspiel („Männer, zwei Mann ein Ball“). Und dann gibt es ja noch die Wettervorhersage: 26 Grad um 11 Uhr. Mit dieser Erkenntnis lässt sich arbeiten.   

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