Jena. Der Fußball-Regionalligist holt den zweiten Spieler vom Erzrivalen FC Rot-Weiß Erfurt in Paradies – trotz Drohungen aus der Ultrafan-Szene.
Trotz der Drohungen aus der Ultraszene verpflichtet der FC Carl Zeiss Jena den Offensivspieler Kay Seidemann. Der 24-Jährige hat am Donnerstag einen Vertrag beim Regionalligisten unterschrieben und ist danach direkt zur Mannschaft ins Trainingslager nach Zeulenroda-Triebes gereist.
Ursprünglich sollte Seidemann bereits am vergangenen Freitag in Jena unterschreiben. Doch die Ultraszene intervenierte bei der sportlichen Leitung, weil der Spieler vom FC Rot-Weiß Erfurt kommt und vor einem Thüringenderby einen ablehnenden Post gegen die Jenaer in einem sozialen Netzwerk veröffentlicht hatte.
Nach zusätzlicher Bedenkzeit zugesagt
Der FC Carl Zeiss räumte daraufhin dem Spieler zusätzliche Bedenkzeit ein. Der war weiter festen Willens, in Jena zu unterschreiben. Unbekannte beschmierten am Wochenende eine Turnhalle des benachbarten Sportforums großflächig mit einer Parole gegen den Spieler, der daraufhin ins Grübeln kam. Ein nicht namentlich genannter Fan hatte wiederum im Internet eine Petition gestartet, Seidemann zu verpflichten. Zwar war dessen Name falsch geschrieben, dennoch gingen 282 Unterschriften ein.
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Letztlich bekräftigte Seidemann seinen Willen, die Aufgabe in Jena anzugehen und entschied sich gegen wirtschaftlich bessere Angebote. „Ich weiß, dass ich von Teilen der FCC-Fans sehr kritisch gesehen werde. Ich kann das auch nachvollziehen und respektiere das natürlich“, sagt Seidemann. „Aber ich möchte dennoch den Schritt nach Jena wagen und hoffe, allein über mein Engagement für die Mannschaft und die Leistungen auf dem Platz beurteilt zu werden.“
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Trainer Henning Bürger bezeichnet ihn als einen der schnellsten Spieler in der Regionalliga, den er auf der offensiven Außenbahn einsetzen wolle. Er werde das Flügelspiel variabler machen.
Nach viertem Zugang für Kader ist fünfter Transfer geplant
Seidemann ist der vierte neue Spieler, der in der Sommerpause zum FC Carl Zeiss wechselt. Zuvor hatte der Regionalligist Philipp Wendt von der BSG Chemie Leipzig, Erik Weinhauer vom FC Rot-Weiß Erfurt und Torhüter Marius Liesegang vom FC Teutonia 05 Ottensen geholt. Auf der Wunschliste von Trainer Bürger steht nun noch ein Innenverteidiger, um die Abgänge von Burim Halili (Hallescher FC) und Bastian Strietzel (Greifswalder FC) zu kompensieren.
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