Gera. Gute Aussichten: Unternehmer blicken optimistischer in die Zukunft. Aber trügt der Schein, fragt sich Nils R. Kawig in seinem Kommentar.

Gute Nachrichten für Ostdeutschland: Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Mai leicht gestiegen. Es scheint, als habe die Wirtschaft eine Trendwende geschafft.

Nachdem sich die Stimmung der Unternehmer schon im April deutlich verbessert hatte, hellte sie sich im Mai weiter auf. Aber, Vorsicht! Die gemessenen Werte liegen weit unter Vorjahresniveau. Darum kann nur von einem Aufwärtstrend die Rede sein. Im besten Fall setzt er sich über die nächsten Monate fort.

Industrie, Handel und Dienstleistungen legen zu

Die befragten ostdeutschen Unternehmen beurteilten ihre Geschäftslage etwas besser als im Vormonat und hoben ihre Geschäftserwartungen an, heißt es in einer Pressemitteilung des Ifo-Instituts. Erfreulich, dass alle Sektoren von diesem Trend profitieren: Industrie, Handel und Dienstleistungssektor gaben positive Signale.

Nils R. Kawig ist Chefredakteur der Ostthüringer Zeitung.
Nils R. Kawig ist Chefredakteur der Ostthüringer Zeitung. © FUNKE | OTZ

Sogar das zuletzt fast brachliegende Baugewerbe scheint wieder in die Gänge zu kommen. Die befragten Bauunternehmen gaben an, dass ihre Geschäftslage zwar etwas schlechter war als im April. Ihre Erwartungen an den zukünftigen Geschäftsverlauf hoben sie aber deutlich an.

Ostdeutsche Wirtschaft besser als der Rest der Republik

Die Aussichten sind also gut – für Ostdeutschland sogar besser als für den Rest der Republik. Denn deutschlandweit betrachtet, hinkt die Wirtschaft den Erwartungen hinterher. Trotzdem ist es ein positives Momentum, das in Zeiten von Dauerkrisen zuversichtlich stimmen könnte. Allen Unkenrufen zum Trotz.

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