Prädikant Jan Würzberger aus Krölpa über vermeintlich unfruchtbare Böden

An einem Sonntag im März durchstreifte ich unweit eine Gegend, wo einst Tagebau betrieben wurde. Die aufgetürmten Hügel aus Kies und Lehm waren karg und kahl, der war Boden steinig und trocken. Eine wirklich trostlose und leblos anmutende Gegend.

Als ich jedoch unlängst diesen Ort wieder einmal besuchte, war alles wie verwandelt. Der einst so fruchtlos und totwirkende Boden war samt seinen Hügeln mit den speziell dafür angepassten Pflanzen übersät und offenbarte sich nun mit einer Vielzahl farbenfroh blühender Pflanzen von Mohn- und Kornblumen und sonstigem Gewächs.

Das hatte ich nicht erwartet. Ich hätte nicht geglaubt, dass solch eine Öde unter diesen Bedingungen eine so lebendige Vielfalt hervorbringen würde.

Verständliche Skepsis, weltliches Denken

Dass sich die Dinge auf unvorhersehbare Weise wunderbar verändern können, haben auch die Fischer vom See Genezareth erfahren dürfen. (Lukas 5, 1-11) Die Männer, welche ihren Lebensunterhalt nachts auf dem Wasser mit Fischfang bestreiten müssen, ruderten dieses mal mit leeren Booten wieder an Land zurück. Umsonst war die Arbeit. Ein Abmühen ohne Erfolg. Jedoch auf Jesu Wort hin, warf der Fischer Simon sein Netz erneut in die Tiefe. Dieses Mal am Tage und an einer Stelle, an denen es die Fischer zudem für undenkbar hielten, überhaupt nur einen Fisch zu fangen.

Prädikant Jan Würzberger aus Krölpa.
Prädikant Jan Würzberger aus Krölpa. © Prädikant Jan Würzberger; Krölpa | Privat

Ich kann diese Skepsis des Simon Petrus gut verstehen, stellt er doch zunächst sein weltliches Denken mit all seiner Berufs- und Lebenserfahrung dem Unmöglichen voran. Doch siehe da, wider aller Erwarten, wurden die Netze gefüllt, sodass sie gar zerrissen. Auf Jesu Wort und Wirken hin wurden die schmalen Erfolgsaussichten nun reichlich mit Ertrag belohnt, mehr als erforderlich, darüber hinaus sogar, im Übermaß.

In Momenten, in denen wir nicht damit rechnen, kann alles passieren

So ist es mit Gott. Sein lebendiges Wort kann wahre Wunder bewirken. In Momenten, in denen wir nicht damit rechnen, kann alles passieren. Simons Vertrauen in Jesu Wort verwandelt den Zweifel in Mut und Zuversicht.

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Auf jeden noch so scheinbar unfruchtbaren Boden des menschlichen Glaubens kann Gott seinen Samen setzen und in einer Fülle gedeihen und wachsen lassen, wie wir es nicht für möglich halten würden. Wenn ich Unmögliches wage, kann auch Unmögliches passieren. Dazu muss ich allerdings bereit sein, es zu wagen, mich auf ein solches Gottvertrauen wie das von Simon einzulassen.

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