Rudolstadt. Vom 4. bis 7. Juli ist Rudolstadt wieder das Zentrum der Weltmusik. Hier gibt es alle wichtigen Infos für Einheimische und Besucher.

App oder Programmheft - warum nicht beides?!

Donnerstag, 8 Uhr: Wer schon ein paarmal beim Rudolstadt-Festival war, weiß, dass gute Vorbereitung das A und O ist. Auch wenn man ihn nachher todsicher über den Haufen wirft: Man braucht einen Plan! Im Wirrwarr der Bühnen und Künstler bedarf es jener Orientierung, die verschiedene Apps und das Programmheft bieten.

Letzteres ist in den über 30 Festivaljahren selbst schon zum Kultobjekt geworden, wird unter Sammlern gehandelt wie einst die Mosaik-Hefte mit den Digedags und kostet inzwischen stramme 7 Euro. Oder umgerechnet gut drei Cent pro Seite. Dafür gibt es neben der ausklappbaren Programmübersicht und kenntnisreichen Porträts der teilnehmenden Künstler reichlich Mehrwert in Form von längeren Abhandlungen über Musik als immaterielles Kulturerbe, Wandervogel und Jugendmusikbewegung oder den Bahnhof Rudolstadt, der in diesem Jahr 150. Geburtstag begeht.

Das Programmheft zum diesjährigen Rudolstadt-Festival - druckfrisch und gut riechend 
Das Programmheft zum diesjährigen Rudolstadt-Festival - druckfrisch und gut riechend  © Michael Wirkner | Michael Wirkner

In den verschiedenen Apps, die man kostenlos auf das Handy lädt, kann man sich sein individuelles Festivalprogramm mit Herzchen digital zusammenstellen, aktuelle Infos bekommen, sich musikalische Kostproben der Künstler zu Gemüte führen und zu den Auftritts- und Übernachtungsorten navigieren lassen. Das Mobiltelefon hat ohnehin so gut wie jeder dabei.

Unser Tipp: Warum nicht beides ab Bord haben? Das druckfrische Heft riecht gut, die App tut gut.

Letzter Zeltplatz und Gemeinschaftsunterkunft öffnen

Donnerstag, 7 Uhr: Nachdem am Mittwoch bereits der Caravanplatz auf der Bleichwiese, der Bullyplatz an der Heinrich-Geißler-Straße sowie die Campingplätze im Freibad und auf der Großen Wiese offiziell eröffnet wurden, haben viele Festivalgäste die erste Nacht in Rudolstadt bereits hinter sich. Die Stellplätze für Wohnmobile sind komplett ausgebucht und füllen sich weiter schnell. Von einer Anreise ohne Reservierung wird abgeraten.

Heute folgen mit dem Zeltplatz am Erlebnisbad „Saalemaxx“ (10 Uhr) und der Gemeinschaftsunterkunft in der Drei-Felder-Halle der Schillerschule in Rudolstadt (12 Uhr) die letzten großen Übernachtungsmöglichkeiten.

Der Hauptzeltplatz Große Wiese kann nur von Westen her über die Macheleidstraße angefahren werden. Rechtzeitige Anreise ist ratsam. Im vorigen Jahr war es hier vor allem am Freitag zu längeren Staus bis auf die Bundesstraße 85/88 gekommen.

Wissenswertes zu Rudolstadt, Teil II

Mittwoch, 18 Uhr: Was Berlin der Flughafen BER und Stuttgart der Hauptbahnhof ist, ist Rudolstadt sein Theater. Ursprünglich sollten nach einem Wassereinbruch im Jahre 2013 nur das Mauerwerk trockengelegt und die Besuchertoiletten ins Erdgeschoss verlegt werden. Zwei Millionen Euro aus der Hochwasserhilfe wollte das Land dafür springen lassen. Dann wurde aus der Trockenlegung erst ein Umfassungsbau und schließlich ein Neubau des Großen Hauses. Aus den zwei Millionen wurden 20 Millionen Euro, aus dem geplanten Einzug im Jahre 2020 ist nun der (angepeilte) Januar 2025 geworden.

Ungebrochen ist der Zuspruch des Publikums für „sein“ Stadttheater. Zuletzt gab es im Juni mehr als ein Dutzend ausverkaufte Sommertheater-Vorstellungen im Hof der Heidecksburg, wo die Komödie „Die Olsenbande greift nach den Sternen“ gezeigt wurde.

Sommertheater auf der Heidecksburg: „Die Olsenbande greift nach den Sternen“ mit Markus Seidensticker und Ulrike Gronow. 
Sommertheater auf der Heidecksburg: „Die Olsenbande greift nach den Sternen“ mit Markus Seidensticker und Ulrike Gronow.  © Anke Neugebauer | Anke Neugebauer

Künstlerisch ist diesbezüglich für Kontinuität gesorgt: Intendant Steffen Mensching, gelernten DDR-Bürgern noch als Teil des Duos Mensching & Wenzel bekannt, hat seinen Vertrag in diesem Sommer um weitere fünf Jahre verlängert.

Wichtige Infos zum Bändchentausch

Mittwoch, 17.45 Uhr: Ticket gegen Bändchen: Ohne das Bändchen am Arm gibt es keinen Einlass auf das Festivalgelände. Das ist beim Umtausch zu beachten: Die Karten können am Donnerstag von 10 bis 24 Uhr, am Freitag von 10 bis 24 Uhr, am Samstag von 10 bis 16 Uhr und am Sonntag von 10 bis 12 Uhr am Stand auf dem Platz der OdF in Bändchen eingetauscht werden. Wer kann, sollte die Vormittagsstunden nutzen.

Ticket gegen Bändchen heißt es von heute an beim Zutritt zu den Campingplätzen. 
Ticket gegen Bändchen heißt es von heute an beim Zutritt zu den Campingplätzen.  © Heike Enzian | Heike Enzian

Wichtig für Bewohner des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt: Am Stand ist die Vorlage des Personalausweises bei Erwachsenen und bei Kindern ein Dokument mit Lichtbild und Adresse zwingend erforderlich. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nur bei einer Legitimation mit diesen Dokumenten ein Eintausch der Karten in Bändchen erfolgen kann“, wird mitgeteilt. So ist beispielsweise der Eintrag von Kindern im Reisepass der Eltern nicht ausreichend. Sollte kein Lichtbildausweis vorhanden sein, besteht die Möglichkeit eine Meldebescheinigung ausstellen zu lassen. Diese werde ebenfalls akzeptiert, heißt es.

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Neue gastronomische Angebote in Rudolstadt

Mittwoch, 17 Uhr: Eine ganze Menge hat sich in der Rudolstädter Kneipenszene seit dem vergangenen Festival geändert. Nach dem verheerenden Brand Ende Mai vorigen Jahres in der ehemaligen „Erholung“/Kleinkunstbühne in der Freiligrathstraße No.8 haben sich die Wirte neu sortiert. Die Betreiber des „Letterkenny Irish Pub“ sind umgezogen in den „Burgkeller“ am Schlossaufgang IV. In den ehemaligen Räumen des „Letterkenny“ entsteht gerade „Luther’s Pub“, der offiziell erst im September öffnen soll, zum Rudolstadt-Festival aber schon probeweise Restaurant- und Biergartenbetrieb anbieten wird, u.a. mit in Rudolstadt gebrautem Pörzbier vom Fass. Das Festivalteam unterstützt die Bemühungen, indem – außerhalb des offiziellen Festivalgeländes und damit auch ohne Tickets zugänglich - eine neue Straßenmusikbühne am „Luther’s Pub“ installiert wurde.

Das selbe gilt auch für das „Schillerhaus“, das zuletzt längere Zeit ohne gastronomischen Betreiber war. Hier haben sich zwei Dutzend Ehrenamtliche vom Chefarzt über die Schauspielerin bis zur Chefsekretärin zusammengefunden und bieten an drei Abenden in der Woche Flammkuchen, Snacks und kühle Getränke an. Auch hier wird es zum Festival eine Bühne für Straßenmusiker im Garten geben.

Schräg gegenüber, in der Schillerstraße 44, hat sich eine Rudolstädter Institution zum Jahreswechsel verabschiedet. Der „böse Wirt“, wie Karl-Heinz Prohaska, der das „Kiedorf“ 20 Jahre lang leitete, im Volksmund genannt wurde, hat sich aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen. Was jetzt im ehemaligen Pub entstanden ist? Schauen Sie selbst nach!

Festival startet in Teichel

Mittwoch, 16 Uhr: Gleich zweimal erwartet Teichel Künstler des Festivals im Rathaussaal. Den Auftakt gibt es am Donnerstag, dem 4. Juli um 17 Uhr. Es gastiert die Band „CALLE Mambo.“ Die Mitglieder kommen aus Chile, Kolumbien und Deutschland. Die Musik ist eine Hommage an die Vielfalt der Musiktraditionen Südamerikas. Indigene Klänge aus den Anden, Flamenco, Rumba, Funk und Balkanmusik gehören zum Programm. Es gibt einen kostenlosen Bus-Shuttle: 16.15 Uhr ab Rudolstadt (ZBO) nach Teichel, Rückfahrt 19 Uhr ab Teichel. Eintritt: Fünf Euro

Am Montag treten Künstler aus Taiwan im Rathaus auf. Das Fang-Shiang Tanztheater kommt aus Taipei City. Das junge Ensemble besteht aus 30 Mitgliedern im Alter von 17 bis 22 Jahren. Chinesische und taiwanische Tänze sind die Schwerpunkte in diesem gewiss reizvollen Programm! Die Veranstaltung am 8.Juli beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei!

Rudolstadts nördlicher Stadtteil Teichel hofft auf zahlreiche Gäste zu beiden Veranstaltungen.

Lieferung für 1000 Portionen Essen am Tag

Mittwoch, 14. 15 Uhr: Im Versorgungszelt für Künstler und Mitarbeiter des Rudolstadt-Festivals auf dem Rudolstädter OdF-Platz sind am Vormittag die Lieferwagen mit reichlich Lebensmitteln vorgefahren. Dabei kooperiert das Team schon seit vielen Jahren mit der Firma Metro.  Bis zu 1000 Portionen werden hier ab Donnerstag täglich gekocht beziehungsweise zubereitet. 20 Mitarbeiter sind in Service und Küche im Einsatz. Acht Uhr morgens startet hier der Betrieb, Ende offen. Und was wird am liebsten gegessen? „Süß und kalt - das war im vergangenen Jahr die Devise“, sagt Chefköchin Sabrina Krauße von der Firma Criss Cross Catering aus der Nähe von Chemnitz. Sprich Kuchen und Desserts sowie die Salatbar standen besonders hoch in Kurs. „Wir sind auf die internationalen Künstler eingestellt. Nehmen bei den Gerichten auch Rücksicht auf religiöse Vorgaben“, sagt sie.

Im Versorgungszelt auf dem Platz der OdF werden die Lebensmittel angeliefert. Florian Ehrt, Crew-Chefin Shamin Dake und Chefköchin Sabrina Krauße packen mit an. Rund 1000 Portionen Essen werden hier ab Donnerstag für Künstler und Mitwirkende zubereitet.
Im Versorgungszelt auf dem Platz der OdF werden die Lebensmittel angeliefert. Florian Ehrt, Crew-Chefin Shamin Dake und Chefköchin Sabrina Krauße packen mit an. Rund 1000 Portionen Essen werden hier ab Donnerstag für Künstler und Mitwirkende zubereitet. © Heike Enzian | Heike Enzian

Von hier aus wird auch zubereitet, was die Künstler an den Bühnen zu essen und trinken bekommen. Wirkliche Stoßzeiten gibt es nicht. Der Betrieb hier läuft durchweg. „Aber wenn große Gruppen mit 20 oder mehr Leuten kommen, ist schon viel los“, so Shamin Dake, die in dem Versorgungszelt den Hut auf hat. „Aber es macht viel Spaß, die Leute sind cool, wir erleben ganz viel Dankbarkeit und Herzlichkeit“, so ihr Erfahrung.

Polizei warnt vor Euphorie in Sachen Cannabis-Freigabe

Mittwoch, 14 Uhr: Wann immer ein Festival-Besucher in Rudolstadt seine Premiere hat, kommt fast unweigerlich die Assoziation von Flower Power und Woodstock - ein Vergleich, der dem geneigten Kenner ob seiner Banalität als fast schon unaussprechbar wirkt. Gemeint ist die überaus friedvolle Grundstimmung des Publikums. Die 2024er Festival-Ausgabe ist zugleich die erste, nachdem sich eine andere Lage verändert hat: die gesetzliche beim Thema Betäubungsmittel.

Wer nun denkt, mit der teilweisen Freigabe werde sich auch die Atmosphäre beim Festival im doppelten Wortsinne ändern, den warnt die Polizei: “Die Kontrolltätigkeit der eingesetzten Beamten ist unverändert. Im Zweifel müssen festgestellte Mengen nachgemessen werden, wozu ein Aufenthalt am Streifenwagen unumgänglich ist. Wer diese Mühe vermeiden will, fährt ohne womöglich problematische Dinge im eigenen Gepäck sicherer.

Wissenswertes zu Rudolstadt, Teil I

Mittwoch, 11.30 Uhr: Man kennt das: Ein Small-Talk mit den Campingnachbarn über das Festival. Irgendwann hat sich der Austausch über Wetter, Fußball, musikalische Vorlieben und Programmtipps erschöpft. Dann ist der richtige Zeitpunkt, mit Angeberwissen über die Gastgeberstadt zu glänzen. Dafür werden wir den Gästen von Rudolstadt in diesem Ticker in loser Folge ein paar Tipps geben.

Bürgermeister Jörg Reichl, der etwas untersetzte Herr mit Sommerhut, ist am 26. Mai 2024 zum vierten Mal als Stadtoberhaupt gewählt worden. Er setzte sich gleich im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gegen drei Mitbewerber durch. Auch der 30-köpfige Stadtrat wurde neu gewählt. Hier gibt es jetzt fünf Fraktionen. Stärkste mit neun Mitgliedern ist die Reichl-Fraktion Bürger für Rudolstadt (BfR), gefolgt von AfD (8 Sitze), CDU/FDP/Freie Wähler (6), SPD/Grüne (5) und Die Linke (2.)

Bei der offiziellen Eröffnung des Rudolstadt-Festivals im vorigen Jahr auf der Marktbühne: Bürgermeister Jörg Reichl (rechts) und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke).
Bei der offiziellen Eröffnung des Rudolstadt-Festivals im vorigen Jahr auf der Marktbühne: Bürgermeister Jörg Reichl (rechts) und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke). © Funkemedien | Thomas Spanier

Ansonsten ist die Gegend – wie große Teile des Ostens - ziemlich „blau“. Bei der Europawahl Anfang Juni erhielt die AfD in allen 26 Städten und Gemeinden des Landkreises die meisten Stimmen, kam im Kreis Saalfeld-Rudolstadt auf insgesamt 35,1 Prozent (+7,5 Prozentpunkte). Mit Abstand und 20,1 Prozent folgen die CDU (-2,9 Prozentpunkte) und das erstmals angetretene Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW, 18,5 Prozent), alle anderen Parteien blieben einstellig.

Die Anreisewelle rollt

Mittwoch, 11 Uhr: Die Anreisewelle rollt. Am Mittwoch öffnete pünktlich zehn Uhr der Zeltplatz im Freibad. Zu dieser Zeit hat sich bereits eine lange Schlange gebildet. Besucher warten geduldig auf den Zutritt. Ticket gegen Bändchen heißt es am Einlass. Dazu werden Müllbeutel verteilt. Während weiter vorn Zeltutensilien und Gepäck über den Zaun gereicht werden.

Die Anreisewelle zum Rudolstadt-Festival rollt. Am Mittwoch hatte sich pünktlich 10 Uhr zur Öffnung des Campingplatzes im Freibad eine lange Schlange gebildet. 
Die Anreisewelle zum Rudolstadt-Festival rollt. Am Mittwoch hatte sich pünktlich 10 Uhr zur Öffnung des Campingplatzes im Freibad eine lange Schlange gebildet.  © Heike Enzian | Heike Enzian

Stammgäste wissen es längst: Rechtzeitiges Kommen sichert die besten Plätze: Das haben sich auch Klaus und seine Kumpels aus Berlin gesagt. Und sich einen Platz im hinteren Bereich unter einem der Bäume gesichert. Sie kommen regelmäßig nach Rudolstadt zum Festival. Der Zeltplatz im Bad ist für sie die beste Adresse. „Schade, dass es das obere Becken mit dem Sprungturm nicht mehr gibt“, finden sie.

Ticket gegen Bändchen hieß es am Einlass.  Am Mittwoch öffnete pünktlich 10 Uhr der Campingplatz am Freibad. 
Ticket gegen Bändchen hieß es am Einlass.  Am Mittwoch öffnete pünktlich 10 Uhr der Campingplatz am Freibad.  © Heike Enzian | Heike Enzian

Eine erste Zugangskontrolle findet bereits an der Zufahrt vom Kleinen Damm kommend statt. Hier kam es zu Wartezeiten. Einige Anwohner zeigten sich überrascht, dass bereits jetzt kontrolliert wird.  

Wer auf der Bühne gegen König Fußball antritt

Mittwoch, 8 Uhr: Fußballfans haben sich die Termine längst notiert: Am Freitag um 18 Uhr treffen Spanien und Deutschland im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft aufeinander, 21 Uhr spielen Portugal und Frankreich um den Einzug ins Halbfinale. Doch wer tritt eigentlich auf den Bühnen des Rudolstadt-Festivals virtuell gegen König Fußball an?

Stark verknappt: Portugal und Frankreich gegen Spanien und Deutschland, Deutschland und die Ukraine gegen Portugal und Frankreich - zumindest, wenn man nur die Bühnen im Heinepark und auf der Heidecksburg betrachtet. Wenn in Stuttgart angestoßen wird, beginnt auf dem Marktplatz die große Eröffnungsrevue und auf der Konzertbühne im Park der Auftritt von La Gâpette, sechs Musikern aus der Bretagne. Ab 18.30 Uhr wird auf der großen Bühne der Burg dem großen portugiesischen Sänger José Afonso ein musikalischer Ehrenkranz geflochten.

Paula Carolina aus Mannheim könnte auf der Hauptbühne im Heinepark ab 20 Uhr die Verlängerung des Deutschlandspiels begleiten und gleichzeitig die Ouvertüre zum zweiten Viertelfinale geben. Auf dem Markt sind dann mit dem Anstoß zwischen Portugal und Frankreich Yagodi aus der Ukraine zu erleben, insgesamt werden zur besten Fußballzeit 13 Bühnen gleichzeitig bespielt.

Den echten Fan von Folk, Roots und Weltmusik hält ohnehin kein noch so bedeutsames Spiel von Musik und Tanz ab. Für den Rest gibt es demnächst in diesem Ticker eine Übersicht der Public-Viewing-Angebote in Rudolstadt.

Wo trifft man Rudolstädter Künstler als Akteure?

Dienstag, 20 Uhr: Alles Fremde? Alles Künstler, von denen man noch nie etwas gehört hat? Nicht ganz. Wer möchte, kann im Festgetümmel Rudolstädter Mitwirkende finden. Es sind die üblichen „Verdächtigen“. Das Thüringer Folkloretanzensemble wirkt traditionell bei der Eröffnung am Freitag ab 18 Uhr auf dem Markt mit und ist Sonnabend ab 11 und ab 15.30 Uhr ebenfalls auf der Marktbühne. Die Thüringer Symphoniker spielen mit der Gruppe „Deitsch“ und dem Programm „Kein schöner Land“ im Rahmen des Länderschwerpunktes Deutschland am Freitag, 22 Uhr, auf der Heidecksburg. Mit dabei sind außerdem wieder das Mandolinenorchester Wanderlust sowie Kantor Frank Bettenhausen.

Mit dem Bus bequem zum Festivalgeschehen

Dienstag, 18 Uhr: Von Freitag, den 5. Juli bis Sonntag, den 7. Juli fahren im Städtedreieck anlässlich des Rudolstadt Festivals wieder zusätzliche Busse zwischen Rudolstadt, Bad Blankenburg und Saalfeld und zur Heidecksburg, die mit dem Festival-Bändchen genutzt werden können. Am Donnerstag, dem 4. Juli, wird das Fahrtenangebot noch nicht verstärkt und die Nutzung des ÖPNV ist an diesem Tag nicht im Ticketpreis inkludiert. Zum Festival 2024 fahren am Freitag, Samstag und Sonntag wieder Sonderbusse von und zu den umliegenden Ortschaften Rudolstadts.

Die Städtedreieck mobil Linien S1 und S2 verkehren vom 5.- 7. Juli 2024 mit veränderten Fahrplänen. Beide Linien fahren nicht nach Cumbach. Die Verbindung in die Stadt stellt ein Shuttlebus zwischen der Haltestelle Rudolstadt, KomBus und Cumbach mit Anschluss auf die S-Linien her. Die Ersatzhaltestelle Volkstedt, Breitscheidstraße wird in diesem Zeitraum nicht bedient.

Zur Heimfahrt vom Eröffnungskonzert werden am frühen Freitagmorgen um 1.00 Uhr und 2.15 Uhr Busse ausschließlich ab der Haltestelle Am Anger bereitgestellt, die alle Haltestellen der Städtedreieck mobil Linie S2 in Richtung Saalfeld einschließlich Saalemaxx bedienen.

Zusätzlich zu den Shuttlebussen können Besucher vom 5.- 7. Juli 2024 mit ihrem Festival-Bändchen alle Bus- und Bahnlinien in der Landkreise Saalfeld-Rudolstadt und Saale-Orla innerhalb der VMT Tarifzonen 400-485 sowie 864 nutzen. Ausschließlich für die Anreise nach Rudolstadt zum Bändchen-Umtausch und nur am Freitag, den 5. Juli 2024, bis 21 Uhr, wird die online oder in einer Vorverkaufsstelle erworbene und ausgedruckte Dauerkarte als Bus- und Bahnticket in den genannten VMT-Tarifzonen anerkannt.

Wer das Festival mit einem Innenstadtticket besuchen möchte, kann bei der Anreise in den Bussen der KomBus einen Sonderfahrschein zum Preis von 3 Euro erwerben, der an den Festivalkassen beim Kauf eines Innenstadttickets verrechnet wird. Innenstadttickets berechtigen nur am Gültigkeitstag zur ÖPNV-Nutzung.

Gibt es aktuell noch Tickets?

Dienstag, 15.30 Uhr: Für das Rudolstadt-Festival sind nur noch wenige Karten erhältlich. Der Kartenvorverkauf schließt in Kürze, heißt es am Nachmittag. „Wir empfehlen daher, die Karten so schnell wie möglich online über TixforGigs zu kaufen oder sich welche über die Tourist-Informationen zu besorgen. Landkreisbewohner erhalten die Tickets wie gewohnt zum halben Preis“, so die Veranstalter.

Tageskarten während des Festivals gibt es nicht. Lediglich für die Innenstadt können Tagestickets zum Preis von zehn Euro erworben werden.
Ganz ohne Ticket ist traditionell das Kinderfest im Heine-Park zugänglich. Für diesen Bereich gibt es keine Zugangsbeschränkung bzw. Absperrung. Daher kann dieser Bereich auch wie in den Jahren zuvor ohne Bändchen besucht werden. Freien Zutrtt hat man auch im Garten des Schillerhauses und im Luther‘s Pub in der ehemaligen Kleinkunstbühne.

Bequem mit dem Intercity nach Rudolstadt

Dienstag, 12 Uhr: Das gab es überhaupt noch nicht: mit dem Intercity zum Rudolstadt-Festival anreisen. In diesem Jahr ist es möglich, denn seit vergangenem Dezember ist Rudolstadt offiziell Fernverkehrshalt. Zehnmal am Tag stoppen hier Doppelstock-IC der Linie 61 auf ihrem Weg zwischen Karlsruhe, Nürnberg und Leipzig.

Ein Intercity der Linie 61 Karlsruhe - Leipzig hält am Montagabend auf dem Bahnhof in Rudolstadt. Seit vorigem Dezember ist
Ein Intercity der Linie 61 Karlsruhe - Leipzig hält am Montagabend auf dem Bahnhof in Rudolstadt. Seit vorigem Dezember ist "Schillers heimliche Geliebte" wieder Fernverkehrshalt. Fünf Zugpaare täglich verkehren zwischen Baden-Württemberg und Sachsen durch das Saaletal. © Funkemedien | Thomas Spanier

Wer beispielsweise aus der baden-württembergischen Hauptstadt zum Festival an die Saale kommt, kann am Donnerstag, 14.09 Uhr, in Stuttgart in den Zug steigen und ist für 39.99 Euro umsteigefrei knapp viereinhalb Stunden später in Rudolstadt, also rechtzeitig vor dem Auftaktkonzert von Julian Marley.

Aus Leipzig lohnt sich die Anreise mit dem IC gleich dreifach. Sie kostet (Stand Dienstag) nur 12,99 Euro, dauert nur anderthalb Stunden und erspart jeden Umstieg, denn die sonst durchgängige Regionalexpressverbindung RE 14 zwischen der Messe- und der Festivalstadt ist wegen diverser Brückenbauarbeiten bei Bad Kösen komplett gekappt.

Bei Bad Kösen sind seit dem Frühjahr 2024 umfangreiche Sanierungsarbeiten an mehreren Bahnbrücken im Gange, die für einen veränderten Fahrplan sorgen. Unter anderem fährt der RE 14 nicht mehr durchgängig zwischen Saalfeld und Leipzig.
Bei Bad Kösen sind seit dem Frühjahr 2024 umfangreiche Sanierungsarbeiten an mehreren Bahnbrücken im Gange, die für einen veränderten Fahrplan sorgen. Unter anderem fährt der RE 14 nicht mehr durchgängig zwischen Saalfeld und Leipzig. © Funkemedien | Thomas Spanier

Die bei allen Fahrten mit dem IC erwartete „geringe Auslastung“ sorgt dafür, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Sitzplatzreservierung kann - und ist gleichzeitig der Grund, dass es sich bei der Anreise per IC um eine einmalige Gelegenheit handeln könnte. Der SPIEGEL kolportierte jüngst Pläne der DB Fernverkehr, die schlecht frequentierte IC-Linie 61 ab dem Jahr 2025 wieder einzustellen.

Keine freien Gästebetten mehr im Landkreis? Falsch!

Dienstag, 10 Uhr: Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass es im Umkreis von 30 Kilometern um Rudolstadt zur Zeit des Festivals keine freien Betten mehr gibt. Das ist falsch, wie ein flüchtiger Blick auf die Online-Plattform booking.com zeigt. Richtig ist, dass es in Rudolstadt selbst kein Hotelbett mehr gibt, im Landkreis aber noch mindestens 40. Das Buchungsportal weist für den Zeitraum Donnerstag bis Sonntag Angebote beispielsweise in Pensionen in Reichmannsdorf auf der Saalfelder Höhe, Cursdorf, Lichtenhain/Bergbahn und Gräfenthal aus - allesamt maximal 30 Autominuten von Rudolstadt entfernt.

In der Kreisstadt Saalfeld gibt es aktuell noch eine freie Ferienwohnung für bis zu vier Personen und einen Bungalow für zwei. In Meuselbach-Schwarzmühle im schönen Schwarzatal können bis zu zehn Leute in einer Ferienwohnung Platz finden, die sich den Preis von 1700 Euro für drei Nächte teilen können.

Das Haus des Volkes in Probstzella in der Morgendämmerung. Thüringens größtes Bauhausdenkmal beherbergt ein Hotel mit 30 Betten, ein Restaurant und Tagungsräume für bis zu 500 Personen. Es gibt Bowlingbahnen und einen Kinosaal mit Bühne.
Das Haus des Volkes in Probstzella in der Morgendämmerung. Thüringens größtes Bauhausdenkmal beherbergt ein Hotel mit 30 Betten, ein Restaurant und Tagungsräume für bis zu 500 Personen. Es gibt Bowlingbahnen und einen Kinosaal mit Bühne. © Funkemedien | Thomas Spanier

Und wer schon immer mal in einem Bauhaus-Denkmal übernachten wollte, hat dazu in Probstzella Gelegenheit. Im „Haus des Volkes“ kann man für 150 Euro drei Nächte im Economy-Einzelzimmer mit Gemeinschaftsbad buchen - und ist per Zug mit Umstieg in Saalfeld in einer Dreiviertelstunde in der Kapitale der Weltmusik.

Im Organisationsbüro herrscht Hochbetrieb

Dienstag, 8 Uhr: Während in der Stadt noch die Ruhe vor dem Sturm herrscht, wird es im Organisationsbüro im Stadthaus immer betriebsamer. Im Eckzimmer des Stadthauses am OdF-Platz ist das Künstler- und Quartierbüro eingerichtet.

Im Künstler- und Quartierbüro haben die Mitarbeiter ihre Arbeit aufgenommen: Von links: Festivaldirektorin Simone Dake, Franziska Bock, Anja Hövelmann und Elena  Samulowski. 
Im Künstler- und Quartierbüro haben die Mitarbeiter ihre Arbeit aufgenommen: Von links: Festivaldirektorin Simone Dake, Franziska Bock, Anja Hövelmann und Elena  Samulowski.  © Heike Enzian | Heike Enzian

Die Mappen mit den Dienstplänen liegen bereit. Das Team ist seit Montag in voller Stärke im Einsatz. Gastro-Crew, Fahrdienst, Pressebüro, Mitarbeiter im Künstler- und Festivalbüro - sie alle nehmen ihre Arbeit auf. „Alles läuft nach Plan“, sagt Festivaldirektorin Simone Dake. Absagen von Künstlern hat es bisher nicht gegeben.  

Tipps für eine entspannte Anreise

Montag, 20 Uhr: Für alle, die jetzt anreisen, hat das Festival-Team diese Bitte: Gästen ohne Parkkarte für einen der Festival-Campingplätze bleibt leider nur das Parken auf den Parkplätzen außerhalb und auf den Shuttle-Parkplätzen. Es mache keinen Sinn, bis zum Caravan- oder Zeltplatz zum Ausladen heranzufahren. Man werde bereits vorher durch Kontrollen abgewiesen, heißt es.

Zudem wird an den Hauptanreisetagen Mittwoch, Donnerstag und Freitag empfohlen, in Rudolstadt nicht mehr nach Navigationssystem zu fahren, sondern der Festivalbeschilderung zu folgen. Und damit der Check-In ebenfalls reibungslos abläuft, hier noch eine wichtige Bitte zum Schluss: Die Tickets schon weit vor den Caravan-/Zeltplätzen bereit halten, um ein zeitaufwendiges Suchen am Check-In zu vermeiden.

Bühnenaufbau im Heinepark

Montag, 17.30 Uhr: Während sich die Bleichwiese zusehends mit Wohnmobilen füllt, sind zur gleichen Zeit im Heinepark die Vorbereitungen für den Bühnenaufbau im Gange. Das Material ist bereits vor Ort. Zäune sperren das Festivalgelände inzwischen ab. Hier hat es gegenüber den vergangenen Jahren eine kleine logistische Veränderung gegeben. Das Zaunlager befindet sich nicht mehr in Höhe des ehemaligen Jahn-Sportplatzes, sondern am Eingang des Parkes auf der befestigten Fläche für Rad- und Skaterfahrer. An der Grenze zur Großen Wiese steht das Zelt für die Frühstücksversorgung der Gäste. Gerade wird die Deko mit Festival-Motiven angebracht. Erstmals seit Corona bietet die Rudolstädter Firma „Partyservice Café Brömel Catering & Eventmanagement“ diesen Service wieder hier an.

Im Heinepark liegt das Material für den Aufbau der großen Bühne bereit. 
Im Heinepark liegt das Material für den Aufbau der großen Bühne bereit.  © Heike Enzian | Heike Enzian

Erste Besucher auf der Bleichwiese

Montag, 16 Uhr: Auf der Bleichwiese in Rudolstadt haben am Montagnachmittag Uwe Schöttler und Uwe Baganz damit zu tun, das Quartier für die nächsten Tage einzurichten. Wenn es los geht, sind sie eine Truppe von 15 Leuten. Beide sind Stammgäste auf dem Festival. Uwe Schöttler kommt schon seit 30 Jahren nach Rudolstadt zum Fest. „Einfach wegen der Musik und der guten Stimmung“, wie er sagt. Sein absoluter Favorit in diesem Jahr ist Andi Valandi und Band aus Dresden, die am Sonnabend, 21 Uhr auf dem Neumarkt spielen. „Die habe ich hier schon mal als Straßenmusiker erlebt, jetzt treten sie im offiziellen Programm auf“, weiß er. „Ich habe mich einen Abend lang hingesetzt und durch die App gezappt und mir ein Programm aufgestellt“, ergänzt Uwe Baganz. Highlight für ihn sind immer die Überraschungen, die man gar nicht erwartet. „Wo willst du sonst so was sehen, wenn nicht hier“, sagt er. Beide loben die Atmosphäre. „Ich kenne kein Festival, das so entspannt ist wie dieses“, sagen sie.

Uwe Schöttler, Simone Naujuks und Uwe Baganz kommen aus Berlin und Umgebung und haben am Montag auf der Bleichwiese in Rudolstadt ihr Quartier aufgeschlagen. 
Uwe Schöttler, Simone Naujuks und Uwe Baganz kommen aus Berlin und Umgebung und haben am Montag auf der Bleichwiese in Rudolstadt ihr Quartier aufgeschlagen.  © Heike Enzian | Heike Enzian

Infos zum Fest

Rudolstadt ist vom 4. bis 7. Juli  Gastgeber für Europas größtes Weltmusikfestival. Künstler aus mehr als 30 Ländern haben ihr Kommen zum Rudolstadt-Festival 2024 zugesagt, die auf etwa 30 Bühnen und Veranstaltungsorten zwischen Heidecksburg, Innenstadt und Heinepark auftreten. Etwa 25.000 Besucher pro Tag werden erwartet.

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Der Länderschwerpunkt in diesem Jahr ist Deutschland. Eröffnet wird das Festival am Donnerstag, dem 4. Juli um 21 Uhr mit einem Konzert von Julian Marley, Sohn des legendären Reggae-Musikers Bob Marley im Heinepark.

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Hier gibt es von nun an regelmäßig Neuigkeiten, viel Service für Einheimische und Gäste und spannende Geschichten rund um das Festival. Wir sind nah dran am Geschehen, schauen hinter die Kulissen, treffen interessante Leute, lassen Gäste und Mitwirkende zu Wort kommen. Viel Spaß mit dem Festival-Ticker.

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