Berlin. Autokorsos sorgen nicht bei allen EM-Besuchern für Jubel. Eine Stadt hat nun ein hartes Vorgehen gegen motorisierte Fans angekündigt.

Emotionen gehören zum Fußball und für viele Fans sind Autokorsos ein beliebter Ausdruck ihrer Freude. Wenig überraschend also, dass zur Heim-EM regelmäßig motorisierte Massen durch deutsche Innenstädte fahren und ihrer Stimmung per Hupe Ausdruck verleihen. Ebenfalls wenig überraschend, dass diese Jubeleskapaden sowohl umweltschädlich sind, als auch bei Anwohnern für Unzufriedenheit sorgen. Nun will die erste Stadt gegen die motorisierten Fans vorgehen.

Im bayrischen Coburg hat man offenbar genug von Autokorsos. Simon Keller von der Polizei Coburg stellte gegenüber der „Bild“ klar: „Diese [....] oftmals lautstarken Fahrzeugkonvois sind streng genommen illegal und bedürfen vor dem Zusammenschluss einer Erlaubnis im Sinne der Straßenverkehrsordnung.“ Diese Erlaubnis liegt bei spontanen Autokorsos natürlich nicht vor.

Autokorsos zur Fußball-EM: Diese Strafen drohen bei der Teilnahme

Bisher hat die Polizei solche Verstöße allerdings nicht belangt. Damit soll laut Keller jetzt Schluss sein: „Durch polizeiliche Präsenz wird die Polizeiinspektion Coburg deutlich machen, dass rechtsfreie Räume im Straßenverkehr während der EM-Zeit nicht geduldet werden, und bei festgestellten Verstößen konsequent einschreiten.“ Dabei soll der Fokus besonders auf lautem Hupen während der Nachtruhe, dem Aufstehen in Cabrios, dem Hinauslehnen aus dem Fenster, Geschwindigkeits-Überschreitungen und dem Mitfahren auf Motorhauben oder Autodächern liegen.

Wer verbotenerweise an einem Autokorso teilnimmt, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Allein die Teilnahme kann mit 25 Euro bestraft werden, mögliche weitere Verstöße noch nicht eingerechnet. Auch das Handy sollte am Steuer nicht gezückt werden, etwa um die Jubelfahrt mitzufilmen. Dafür drohen mindestens 128,50 Euro Strafe und ein Punkt in Flensburg.

Mehr dazu: Autokorso zur EM – Die Regeln beim Jubeln im Verkehr

Außerdem sollte die Gefahr der fröhlichen Fahrten nicht unterschätzt werden. In Nürnberg kam es bereits zu einem Unfall während eines Autokorsos, im baden-württembergischen Backnang verpasste ein Fahrer auf einem Gehweg nur knapp mehrere Fußgänger.

fgö