Gera. Trotz des Dementis aus dem Bahnvorstand geht die Thüringer Infrastrukturministerin in die Offensive.

Thüringens Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Die Linke) hat sich wegen des möglichen Aus der beiden Intercity-Linien, die durch Ostthüringen führen, an den Vorstand der Deutschen Bahn gewandt.

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„Sollten die Streichungen im Fernverkehr so umgesetzt werden, wäre das ein herber Rückschlag nicht nur für Thüringen, sondern für den Osten der Republik insgesamt“, sagt Karawanskij, die an den Vorstand für Personenfernverkehr, Michael Peterson, geschrieben hat.

Verweis auf Bedeutung für Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort

„Als kleinteilig strukturiertes Land ohne Metropolen ist Thüringen für seine Entwicklung auf die Anbindung an Metropolregionen angewiesen. Insbesondere für den Ostthüringer Raum, der damit vom Fernverkehr abgeschnitten würde, hätten die geplanten Streichungen nicht absehbare Folgen für die Entwicklung der Region als attraktiver Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort“, heißt es von der Ministerin.

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Das Nachrichtenmagazin Spiegel hatte über den internen Schriftverkehr berichtet, wonach die Linie von Gera über Jena, Weimar, Erfurt und Gotha nach Essen und Köln zum Jahresende genauso vor dem Aus steht wie die Verbindung von Leipzig über Jena und Saalfeld nach Nürnberg und Karlsruhe. Die Bahn beruft sich auf drohende Kostensteigerungen wegen höherer Infrastrukturabgaben, die schwach ausgelastete Linien bedrohen.

Trassenentgelte belasten die DB Fernverkehr

„Es gibt aktuell keine konkreten Pläne zur Streichung der genannten Fernverkehrsverbindungen. Wir haben im April unsere Planungen für den Fahrplan 2025 abgeschlossen. Dieser Fahrplan sieht derzeit keine der genannten Angebotskürzungen vor“, entgegnet der Fernverkehrsvorstand Peterson, weist aber darauf hin, dass steigende Trassenentgelte das Unternehmen „vor erhebliche Herausforderungen“ stellen. Je nach Höhe der zusätzlichen Belastungen sei die Deutsche Bahn gezwungen, den Umfang des Fahrplanangebotes bundesweit zu überprüfen.

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