Saale-Holzland-Kreis. Tony Gründonner gab zum Hoffest der Agrargenossenschaft Nausnitz einen Ausblick auf die anstehende Getreide-Ernte.

• Die Agrargenossenschaft Nausnitz feierte am Samstag ihr zweites Hoffest mit vielen Attraktionen, wie einer Rundfahrt über alle Betriebsstandorte.
• Vorstandsvorsitzender Tony Gründonner gab einen Ausblick auf die anstehende Ernte und mit wie viel Verlusten zu rechnen ist.
• Bei einer Tombola wurde Geld für einen guten Zweck gesammelt.

„Früher war hier der alte Hühnerhof, 1976 ist daraus ein Kuhstall geworden und seit 1996 haben wir einen neuen Stall, in dem unsere Tiere frei laufen“, erklärt Tony Gründonner, Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Nausnitz, den interessierten Fahrgästen im großen gelben amerikanischen Schulbus. Bereits zum fünften Mal rattert dieser, gefahren von Steffen Köber aus Thalbürgel, an diesem Samstag über alle Betriebsstandorte der Agrargenossenschaft Nausnitz, die in Gniebsdorf zum zweiten Hoffest eingeladen hat.

Hagel führt wahrscheinlich zu hohen Ernteverlusten

Es geht über enge, kurvige landwirtschaftliche Wege vorbei an Weiden, Raps- und Weizenfeldern. Die eigentlich sehr gute Ernte in diesem Jahr sei vom Hagel der letzten Wochen ziemlich beeinträchtigt, erklärt Gründonner. Der Raps habe die Unwetter vergleichsweise gut weggesteckt, doch hier habe man Probleme mit Tierbefall, wodurch Krankheiten übertragen würden und einige Pflanzen sterben ließen. Außerdem seien auch Frostschäden beim Raps zu erkennen. Gründonner schätzt hier die Verluste zwischen 20 und 30 Prozent ein. Beim Weizen sei durch den Hagel bis zu 40 Prozent Verlust zu erwarten, habe die Versicherung kürzlich geschätzt, sagt Tony Gründonner als der Bus an einem Feld bei Rodigast vorbeifährt. Zudem hätten sich in diesem Jahr viele Wildschweine im Weizen herumgetrieben. Die Gerste stehe kurz vor der Ernte, erst dann wisse man genau, wie schlimm es werden wird. Er zeigt über die Felder und erklärt, dass man immer wieder Triebe auf der Erde liegen sehen kann, die damit für die Ernte unbrauchbar sind.

Nach einer guten halben Stunde fährt der Bus wieder auf das Gelände in Gniebsdorf bei Bürgel, wo das Hoffest in vollem Gange ist. Etwa 1000 Leute seien da gewesen, schätzt Tony Gründonner. Vor zwei Jahren fand das erste Fest dieser Art zum 30-jährigen Jubiläum des Betriebs statt. Es wurde so gut angenommen, dass es alle zwei Jahre ausgerichtet werden soll.

Die Verpflegung kommt von der Agrargenossenschaft Königshofen, zusätzlich gibt es Waffeln und Eis. Familie Köbler aus Nausnitz bietet Kutschfahrten an und für Kinder gibt es eine Traktor-Hüpfburg und Ponyreiten. Die musikalische Untermalung kommt von der Schalmeienkapelle Pretzsch. Außerdem sind Landmaschinen ausgestellt, der Bürgeler Kaninchenzüchterverein hat ein paar Tiere mitgebracht und man kann Holzschnitzern live bei der Arbeit zuschauen.

Spenden sollen Kindern zugute kommen

Zudem wird eine Tombola veranstaltet, deren Erlös einem guten Zweck dienen soll. Schnell waren alle 350 Lose ausverkauft, die kleinen Gewinne wie Tassen, Taschen, Regenschirme oder Kugelschreiber wurden von umliegenden Firmen gesponsert. Am Ende kommen 2100 Euro zusammen, die noch am Samstagnachmittag übergeben werden. Das Geld stammt nicht allein von den Tombola-Erlösen, sondern auch aus Spendenkassen, die zu den Mahnfeuern Anfang des Jahres bereitstanden.

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Christina Thiele, Schatzmeisterin der Elterninitiative für krebskranke Kinder in Jena, nimmt den Spendenscheck für den Verein am Samstagnachmittag entgegen. „Wir freuen uns sehr über die Summe, denn jeder Cent ist für unsere Arbeit wichtig“, sagt Christina Thiele. Den spendenfinanzierten Verein gebe es seit 34 Jahren. Die zehn Mitarbeitenden übernehmen soziale Betreuung von Eltern, Geschwistern und auch den krebserkrankten Kindern selbst. Man will mit Aktionen vom Klinikalltag ablenken, organisiere Geschwistertreffen sowie jährliche Treffen verwaister Eltern, die sich über ihre Schicksale austauschen. Zum Angebot gehöre auch Musiktherapie sowie Aufklärungsarbeit in Schulen. Das Geld könne auf jeden Fall gut genutzt werden, erklärt Thiele die Vereinsarbeit.

Der Betrieb habe auf jeden Fall etwas für Kinder tun wollen, berichtet Tony Gründonner die Intention hinter der Spendenaktion. Außerdem sollte das Geld in der Region bleiben. Der Chef der Agrargenossenschaft bedankt sich dafür bei allen Beteiligten des Festes und auch der Mahnfeuer für die investierte Zeit und ist froh, dass bei der Aktion ein solcher Betrag zustande gekommen ist.